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Ligameisterschaft: Deichstadtvolleys im Ziel

Gruppenbild mit Pokal: Die Deichstadtvolleys sind Meister der 2.Bundesliga Süd und können den weg in die Eliteliga antreten (Foto Eckhard Schwabe)

Samstag, 10. April 2021, 17 Uhr 47: Sarah Kamarah verwertet das Zuspiel von Isabelle Marciniak mit einem platzierten Diagonalschlag zum 25:16, sichert ihrer Mannschaft den 2. Satzgewinn des Tages und sorgt so für den größten Neuwieder Erfolg in einer olympischen Teamsportart seit den legendären Zweitligameisterschaften des EHC Neuwied 1997 und 1998: Die Deichstadtvolleys sind Meister der 2. Volleyball-Bundesliga Süd und haben so den sportlichen Aufstieg ins Volleyball-Oberhaus sichergestellt.

Dirk Groß hatte für den erhofften Showdown am viertletzten Spieltag noch einmal sein ganzes Team auf der Manschaftsmeldeliste versammelt: Die verletzten Anne Hauck und Hannah Bösling ebenso wie die beruich in die Picht genommene Lena Hoffmann. „Es ist ein besonderer Moment für uns alle“, besonders aber auch für die Spielerinnen, die schon lange in Neuwied dabei sind. Trotzdem hatte er nicht vor, nur halbe Arbeit abzuliefern: „Erst wollen wir gewinnen, dann freuen wir uns!“, hatte er als Vorgabe für das letzte Heimspiel ausgegeben. Es sollte gegen den TV Dingolng ein hartes Stück Arbeit werden …

Die Deichstadtvolleys erwischten einen Blitzstart: Isabelle Marciniak und Maike Henning zerschossen zunächst die Annahme der Dingos, Bälle, die den Weg zurück in die Neuwieder Spielhälfte fanden, wurden besonders von Maike Henning und Sarah Kamarah verwertet, mit 8:1 ging es in die erste technische Auszeit. Dann gelang es Dingolng allmählich, seine Ballannahme zu stabilisieren und seinerseits erste Annahmeschwächen auf Seiten der Deichstadtvolleys aufzudecken. Trotzdem zog Neuwied den Satz durch, die größere individuelle Stärke und die größeren Variationsmöglichkeiten, jetzt auch wieder mit den Mittelblockerinnen, gaben den Ausschlag zum klaren 25:16. Nur noch ein Satzgewinn bis zur Meisterschaft …

… und die Dingos kamen immer besser ins Spiel. Zwar blieben deren Annahmeprobleme zunächst bestehen, doch festigte sich die Abwehr immer mehr und verhinderte so schnelle Erfolge der Neuwiederinnen, die bis in die Schlussphase des Satzes keinen denitiven Vorsprung herausspielen konnten. Erst nachdem Dirk Groß in einer Aufholphase der Gäste eine Auszeit genommen hatte, erinnerte sich Neuwied seiner Qualitäten und legte –wie oft in der Saison- am Satzende zu. Gestützt auf starke Aufschläge von Isabelle Marciniak und Maike Henning wirbelte der Angriff der Deichstädterinnen die Dingos kräftig durcheinander, bis Sarah Kamarah den bereits geschilderten Meisterpunkt markieren konnte.

Kein Wunder, dass damit die Konzentration der frisch gebackenen Meistermannschaft etwas nachließ und sich daraus ein spannender Satz ergab: Dingolng wehrte weiter stark ab und servierte platziert, Neuwied geriet erstmals mit 4:8 in Rückstand, Dirk Groß benötigte eine Auszeit und die Wischpause, um seine Mannschaft neu zu fokussieren. Neuwied machte aus dem Rückstand ein 10:9. „Die Mädels haben jetzt toll zurückgeghtet“, freute sich Dirk Groß nach Spielschluss über die Punktserie. Die Dingos aber gaben noch lange nicht auf, es entwickelte sich eine spannende Schlussphase mit ständig wechselnden Führungen. Kaya Schulz ersetzte Hannah Dücking, Neuwied führte 21:19, Dingolng stand mit 23:22 kurz vor dem Satzball, Auszeit Neuwied, erster Satzball für Neuwied, abgewehrt…

Schließlich waren es Einzelleistungen von Amanda Brown und der heute besonders starken Maike Henning, die Neuwied immer wieder in knapper Führung hielten und die größeren Möglichkeiten der Deichstädterinnen dokumentierten. In der heißen Phase des Spiels durfte die lange Zeit verletzte Lisa Guillermard noch Sarah Kamarah ersetzen, Chapeau für die Spielerin, die trotzdem immer rund um das Team zu nden war und es von der Bank aus unterstützte!

Ein hartes Service von Amanda Brown war es schließlich, das keinen erfolgreichen Gegenangriff der starken Dingos mehr zuließ. Der Angriff landete dann im Aus. 28:26 für den Meister, doch noch ein standesgemäßes 3:0 …

Es folgte der feierliche Teil, auch wenn sich gerade hier zeigte, wie sehr das Publikum als Feierpartner fehlt – bei aller Freude wirkte alles etwas unwirklich: Zunächst wurde Mannschaftsführerin Sarah Kamarah vom Neuwieder Oberbürgermeister Jan Einig für die Wahl zur Spielerin des Tages geehrt.

Inzwischen war der Gabentisch mit VBL-Dekor, Meistermedaillen und –pokal aufgebaut. Auch hier wieder Coronabedingungen: Die Mitspielerinnen, Trainer, Physiotherapeuten und Vereinsoffziellen erhielten die Medaillen aus der Hand der Kapitänin, bevor man sich mit Meisterpokal und MeisterTrikot zum Fotoshooting versammelte.

Auch Meistermacher Dirk Groß war die Anspannung noch anzumerken: „Jetzt wollen wir noch etwas zusammen essen und im Rahmen des Möglichen feiern! Wir haben einen Tag erlebt, der toll für die Fans war, die leider nicht dabei sein durften. Vielen Dank an die Sponsoren und Partner, die uns in diesem wirtschaftlich schwierigen Jahr zur Seite standen, an alle, die hinter den Kulissen für das Ziel “Meisterschaft“ gearbeitet haben, besonders aber an die Mädels, die unheimlich viel und hart gearbeitet haben! Sicher werden wir erst morgen realisieren, dass wir Meister geworden sind!“

Dann aber richtet er seinen Blick in die Zukunft: „Wir wollen aber nicht vergessen, dass wir noch drei Spiele haben. Wir wollen dafür den Fokus halten und unsere Siegesserie durchziehen. Das ist jetzt unsere große Herausforderung!“

Schon am kommenden Samstag sind die Deichstadtvolleys um 19 Uhr beim TV Planegg-Krailling zu Gast. Für die Fans ist ein Livestream vorgesehen.
(hw)

Die Meistermannschaft: Church, Marciniak, Henning, Brown, Anderson, Dücking, Kamarah, Guillermard, Schulz, Bösling, Hoffmann; Trainer: Dirk Groß, Ralf Monschauer